Projektabschluss

Ver?ffentlichung von Forschungsdaten

Forschungsdaten sollten, sofern keine rechtlichen Gründe entgegenstehen, ?ffentlich zur Verfügung gestellt werden. Dies erwarten inzwischen nicht nur die meisten F?rdergeber und Wissenschaftsorganisationen, sondern es liegt auch in Ihrem pers?nlichen Interesse.

  • Ver?ffentlichte Forschungsdaten sind eine eigenst?ndige, zitierbare und nachnutzbare wissenschaftliche Leistung.
  • Die Zitationsrate von Publikationen, deren zugeh?rige Daten ?ffentlich verfügbar sind, steigt.
  • In geeigneten Repositorien ver?ffentlichte Forschungsdaten werden langzeitverfügbar gehalten und Ihre eigene Arbeit wird somit gesichert.
  • Sie erfüllen die Vorgaben von Forschungsf?rderern.
  • Sie erm?glichen anderen Forschenden die Arbeit mit qualitativ hochwertigen Daten.
  • Im Rahmen von Open Science k?nnen neue Erkenntnisse und wissenschaftliche Kooperationen gef?rdert werden.

Dennoch kann es in einigen F?llen ratsam sein, Forschungsdaten nicht zu ver?ffentlichen bzw. Forschungsdaten dürfen aufgrund bestimmter Voraussetzungen nicht ver?ffentlicht werden. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Daten urheberrechtlich geschützt sind, der Geheimhaltung unterliegen oder einen Personenbezug aufweisen. Es empfiehlt sich, solche Rechtsfragen bereits w?hrend der Projektplanung zu durchdenken.

In einem Forschungsdatenrepositorium

Ein Repositorium ist ein Speicherort für digitale Objekte, die für einen ?ffentlichen oder beschr?nkten Nutzerinnen- und Nutzerkreis zug?nglich sein k?nnen. Die Publikation in einem Repositorium bietet den Vorteil, dass Forschungsdaten über entsprechende Suchdienste auch unabh?ngig von Textpublikationen gefunden werden k?nnen Forschungsdatenrepositorien lassen sich in folgende Typen unterscheiden:

  • fachspezifische Repositorien mit Spezialisierung auf ein bestimmtes Fach- oder Themengebiet
  • institutionelle Repositorien, die Forschungsdaten einer Einrichtung publizieren
  • generische Repositorien für unterschiedlichste Daten aus s?mtlichen Fachgebieten

Fachspezifische Repositorien

Für viele Fachgebiete wurden in den letzten Jahren Fachrepositorien aufgebaut. Falls es in Ihrer Disziplin ein fachspezifisches Repositorium gibt, empfehlen wir Ihnen, Ihre Forschungsdaten dort zu ver?ffentlichen. Durch die Bekanntheit in der jeweiligen Fachcommunity, werden Ihre Daten leichter gefunden und deren Sichtbarkeit erh?ht. H?ufig bieten fachspezifische Repositorien zus?tzliche Services wie z. B. eine inhaltliche Qualit?tsprüfung an. Darüber hinaus nutzen sie in der Regel fachspezifische Metadatenstandards und bieten technische Unterstützung für gegebenenfalls im Fach verbreitete speziellere Datenformate.

188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 Kulturwissenschaften

DARIAH-DE Repository (Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities):

IANUS Forschungsdatenzentrum Arch?ologie und Altertumswissenschaften

TextGrid Repository Langzeitarchiv für geisteswissenschaftliche Forschungsdaten

arthistoricum.net@heiDATA des Fachinformationsdiensts Kunst – Fotografie – Design

Propylaeum@heiDATA des Fachinformationsdiensts Altertumswissenschaften

Forschungsdatenzentren (FDZ) des Verbunds Forschungsdaten Bildung für Forschungsdaten aus der Bildungsforschung

Weitere Repositorien und Datenzentren finden Sie z. B. über die NFDI-Konsortien NFDI4Culture und Text+.

Sozial- und Wirtschaftswissenschaften

SowiDataNet|datorium für die Sozial- und Wirtschaftswissenschaften des GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

Forschungsdatenzentren (FDZ) bei KonsortSWD

Forschungsdatenzentrum (FDZ) für die 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 am ZPID

Qualiservice – FDZ für qualitative sozialwissenschaftliche Forschungsdaten

FDZ des Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB)

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Forschungsdatenzentrum (FDZ) für die 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 am ZPID, Repositorium PsychArchives

Eine ?bersicht über für die 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 relevante Forschungsdatenrepositorien bietet psychologie.de

FDZ des Verbund Forschungsdaten Bildung (VerbundFDB)

Informatik

Nationale Dateninfrastruktur for Data Science (NFDI4DataScience)

FD-Repo der Universit?t

Das Forschungsdatenrepositorium (FD-Repo) der Universit?t erreichen Sie unter: https://fd-repo.uni-bamberg.de/

Eine Anleitung zur Ver?ffentlichung finden Sie hier: 10.48564/unibafd-g6xqj-eh162

Institutionelles Repositorium FD-Repo der Universit?t Bamberg

Sollte für Ihre Fachdisziplin noch kein fachspezifisches Repositorium existieren, k?nnen Sie Ihre Daten im FD-Repo der Universit?t Bamberg ver?ffentlichen. Sie k?nnen zwischen folgenden M?glichkeiten zur Ver?ffentlichung und Speicherung w?hlen:

  1. Open Access: Ihre Forschungsdaten sind ohne Einschr?nkung für die gesamte ?ffentlichkeit zug?nglich.
  2. Restricted Access: Ihre Forschungsdaten sind mit Einschr?nkungen für bestimmte Nutzer*innen des FD-Repos zug?nglich.

Generische Repositorien

Die Ver?ffentlichung in einem generischen Repositorium bietet sich an, wenn noch kein fachspezifisches Repositorium für Ihr Fach existiert. Generische Repositorien sind auf Datentypen und -formate aus den unterschiedlichsten Fachgebieten ausgerichtet. Sie nutzen in der Regel keine fachspezifischen, sondern allgemeine Metadatenstandards, wodurch sie fachspezifische Eigenschaften von Forschungsdaten nicht in der Tiefe abbilden k?nnen. Um die Auffindbarkeit, Nachnutzbarkeit und Interoperabilit?t von Daten für eine bestimmte Fachcommunity gew?hrleisten zu k?nnen, sollten Forschungsdaten besser in einem fachspezifischen Repositorium ver?ffentlicht werden.

Generische Repositorien (in Auswahl)

Zenodo: In Zenodo k?nnen neben Forschungsdaten auch Publikationen, Software, Pr?sentationen, Videos und weitere Ressourcentypen abgelegt werden. Das Repositorium wird durch das OpenAIRE-Konsortium und das CERN betreut.

Open Science Framework (OSF): Das Open Science Framework (OSF) ist sowohl ein kostenloses Netzwerk für Forschungsmaterialien als auch ein Open-Source-Projektmanagementtool.

RADAR (Research Data Repository): In RADAR k?nnen disziplinübergreifend Forschungsdaten archiviert und ver?ffentlicht werden. Betreiber ist das FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur.

Ein passendes Repositorium ausw?hlen

Für die Auswahl eines geeigneten Repositoriums empfehlen wir Ihnen die Suche über re3data (Registry of Research Data Repositories), das einen ?berblick über existierende Forschungsdatenrepositorien bietet.

Die Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) bieten ebenfalls ?bersichten über entsprechende fachliche Repositorien und Datenarchive.

Die Auswahl eines für Ihre Forschungsdaten passenden Repositoriums sollte sich nach den Gepflogenheiten ihres Faches oder den Vorgaben von F?rderinstitutionen richten. Sie h?ngt auch davon ab, ob Ihre Daten für einen bestimmten Zeitraum gespeichert oder langfristig archiviert werden sollen. Gibt es keine Vorgaben, so sind fachspezifische Repositorien zu empfehlen.

Qualit?tsmerkmale zur Auswahl eines passenden Repositoriums

  • Vergabe persistenter Identifikatoren: Werden persistente Identifikatoren für Datens?tze (z. B. DOI) und Autor*innen (z. B. ORCID) vergeben?
  • Metadaten: Besteht die M?glichkeit, fachspezifische Metadatenstandards zu verwenden?
  • Download- und Exportm?glichkeiten: Bietet das Repositorium unterschiedliche Exportoptionen an?
  • Beschreibung bzw. Dokumentation: Kann der Entstehungskontext der Daten in einem Textfeld festgehalten werden?
  • Zugriffsm?glichkeiten: Gibt es die M?glichkeit, unterschiedliche Zugriffsarten oder eine Embargofrist festzulegen?
  • Lizenzen: K?nnen Lizenzen zur Nachnutzung ausgew?hlt werden?
  • ?berblick/Vorschau des Datensatzes: Sind Viewer zur Anzeige einer Dateivorschau eingebunden?
  • Versionierung: Gibt es die M?glichkeit zur Erstellung von Versionen eines Datensatzes?
  • Anmeldung und Bearbeitung: Sind Registrierung und Anmeldung einfach gestaltet? Haben Autor*innen die M?glichkeit, ihren Datensatz auch nach der Ablage zu bearbeiten?
  • Auffindbarkeit durch Suchmaschinen: Ist das Repositorium durch Indexierung für Suchmaschinen auffindbar?

Ausführlichere Informationen zu den einzelnen Qualit?tsmerkmalen finden Sie in der Handreichung ?Repositorien für Forschungsdaten“ des Kompetenznetzwerks Forschungsdatenmanagement an Thüringer Hochschulen.

Als Data Paper

Es gibt spezielle Data-Journals, die meist disziplinspezifisch ausgerichtet sind und Artikel (Data Papers) zu Forschungsdaten ver?ffentlichen. Durch die ausführliche Beschreibung von Datens?tzen in einem Data Paper soll deren Wiederverwendbarkeit erleichtert und die Sichtbarkeit vergr??ert werden. Ziel eines Data Journals ist der schnelle Zugang zu qualit?tsgesicherten Datens?tzen.

Als Erg?nzung zu einer Publikation

Viele wissenschaftliche Zeitschriften bieten die M?glichkeit, Forschungsdaten als erg?nzendes Material mit einem Artikel abzulegen. Text und Daten liegen dann zwar am selben Ort, inwiefern diese Form der Datenpublikation jedoch den FAIR-Prinzipien entspricht, ist abh?ngig von der Umsetzung in der jeweiligen Zeitschrift bzw. des Verlages.

Forschungsdaten für die Ver?ffentlichung vorbereiten

Selektieren

Nicht alle Forschungsdaten, die im Laufe eines Projekts entstehen, sind publikations- oder archivierungswürdig. Bei der Auswahl zu ver?ffentlichender bzw. zu archivierender Forschungsdaten kann die Checkliste ?Five steps to decide what data to keep“ des Digital Curation Center (DCC) helfen. Dieses legt die fünf folgenden Schritte zur Datenauswahl zugrunde:

  1. Identifizieren Sie Zwecke, die die Daten erfüllen k?nnten.
  2. Identifizieren Sie Daten, die aufgehoben werden müssen (z. B. aufgrund von Vorgaben von Forschungsf?rderern, Forschungsdaten-Policy der eigenen Einrichtung oder vertraglicher Regelungen; Einzigartigkeit der Daten, gro?er Aufwand bei Reproduzierung).
  3. Identifizieren Sie Daten, die aufgehoben werden sollten (z. B. aufgrund hoher Qualit?t oder gro?en Nachnutzungspotenzials).
  4. W?gen Sie die Kosten ab (Vorbereitungskosten, die w?hrend des Forschungsprozesses und bei der Vorbereitung zur Archivierung entstehen sowie Aufbewahrungskosten).
  5. Vervollst?ndigen Sie die Datenbewertung.

Aufbereiten

Dateibenennungen und Ordnerstruktur sollten konstistent und ohne Sonderzeichen sein.

Mehrere Dateien sollten in hierarchisch strukturierten Ordnern abgelegt werden und, sofern m?glich, in offenen Dateiformaten vorliegen.

Auch eine Kontrolle Ihrer Daten im Hinblick auf formale Kriterien, wie Datums- und Zahlenformate, Werteskalen, Benennungskonventionen für Felder und Variablen, verwendete Abkürzungen usw. ist ratsam.

Dokumentieren

Alle Daten, die Sie zur Ver?ffentlichung ausw?hlen, sollten umfassend dokumentiert sein, sodass Dritte sie eigenst?ndig verstehen und einordnen k?nnen. Hierzu eignet sich z. B. eine README-Datei, die Sie gemeinsam mit den Daten ver?ffentlichen. Für die Ver?ffentlichung in einem Repositorium werden Metadaten verlangt, die pr?zise sein sollten, um die Auffindbarkeit Ihrer Daten zu erh?hen. (siehe Projektdurchführung, Dokumentation und Metadaten)

Rechtliche Aspekte kl?ren und Lizenz w?hlen

Darüber hinaus sollten Sie vorab bestehende Urheber- und Verwertungsrechte an den Daten kl?ren, gegebenenfalls notwendige Einwilligungen einholen und Personenbezüge anonymisieren. Zudem sollten Sie sich überlegen, unter welcher Nutzungslizenz Sie Ihre Daten bereitstellen m?chten.

Archivierung

Die gute wissenschaftliche Praxis verlangt eine Aufbewahrung von Forschungsdaten für mindestens zehn Jahre, um dem Anspruch der ?berprüfbarkeit und Nachvollziehbarkeit gerecht zu werden. Eine Archivierung über diesen Zeitraum hinaus ist jedoch empfehlenswert.

Eine Archivierung ist in der Regel unabh?ngig davon, ob die gesamten Daten oder ein Teil davon auch als Publikation zug?nglich ist. Es müssen nicht grunds?tzlich alle Dateien und Dateiversionen archiviert werden. Ebenso wie bei einer Ver?ffentlichung ist zu selektieren, welche Daten langfristig aufbewahrt werden sollen.

Archivierung bedeutet, dass die langfristige Nutzbarkeit der Daten über einen nicht definierten Zeitraum hinweg sichergestellt wird. Dabei spielen der Erhalt der Authentizit?t, der Integrit?t, der Zug?nglichkeit und der Verst?ndlichkeit eine wesentliche Rolle. Davon umfasst sind die Bereitstellung der technischen Infrastruktur, organisatorische Ma?nahmen sowie Workflows und Standards. Die blo?e Ablage auf dem eigenen Rechner oder einem externen Speichermedium stellt noch keine Archivierung dar!

Erhaltungsstrategien

Im Rahmen einer rein physischen Speicherung, der sogenannten Bitstream Preservation, werden die Daten in dem Zustand erhalten, in dem sie abgeliefert wurden. Da sich jedoch etwa Betriebssysteme, Software und Dateiformate kontinuierlich ver?ndern, k?nnen Daten mit dieser Strategie schnell unzug?nglich und unbenutzbar werden.

Um Daten langfristig wiedergeben und interpretieren zu k?nnen bieten sich die Migration oder die Emulation als Strategie an. Dabei werden die Informationen, nicht die digitalen Objekte an sich erhalten. Durch umfassende Kontextinformationen zu Erhebungsmethoden, verwendeter Hard- und Software und eine ausführliche Beschreibung mit Metadaten k?nnen künftige Nutzungsszenarien wesentlich erleichtert werden. Darüber hinaus dürfen die Daten nicht untrennbar mit einem Datentr?ger oder Ausleseger?t verbunden sein, um sie auf andere Systeme und Tr?ger migrieren zu k?nnen. Propriet?re Dateiformate erschweren diesen Prozess.

Archivierungsm?glichkeiten

Für die Archivierung bieten sich je nach Umfang, Format oder Sensibilit?t der Forschungsdaten unterschiedliche Optionen an. Die Daten k?nnen z. B. in der eigenen Institution aufbewahrt, in ein Repositorium eingestellt oder an bei einem Forschungsdatenzentrum abgegeben werden.

Repositorien und Datenzentren finden Sie z. B. über re3data oder die Konsortien der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).