Diversity-Preistragende 2022

Simone Ketterl, die in der Neueren deutschen Literaturwissenschaft promoviert, erhielt den Diversity-Preis, weil sie in ihrer Lehre und bei der Organisation von Veranstaltungen konsequent Klischees hinterfragt, Marginalisierungsmechanismen thematisiert und mit Theorien arbeitet, die über den engen Rand eurozentrischer Forschung hinausweisen.

In ihren Seminaren gibt Simone Ketterl Autor*innen Raum, die von einem zu begrenzten literarischen Kanon lange unsichtbar gemacht wurden. So regt sie Studierende an, einseitige Vorstellungen von Literatur zu hinterfragen und sich die ganze Bandbreite bedeutender Texte zu erschlie?en. Durch die Arbeit mit Gender und Queer Theories, Disability Studies und postkolonialen Ans?tzen erm?glicht sie den Studierenden au?erdem, unterschiedlichste Formen von Ausgrenzung zu durchschauen. Schlie?lich l?dt Simone Ketterl regelm??ig Dramaturg*innen, Transaktivist*innen und andere Akteur*innen ein und engagiert sich bei der Organisation ?ffentlicher Lesungen und Diskussionsformate. So tr?gt sie in Forschung, Lehre und ?ffentlichen Veranstaltungen dazu bei, verzerrte Vorstellungen von Autor*innen und Literatur zu hinterfragen und literarische Vielfalt sichtbar zu machen.

Winuss Mohtezebsade erhielt den Diversity-Preis für ihre mit ?sehr gut“ bewertete Masterarbeit im Fach 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网, die den Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Selbstwahrnehmung junger Menschen untersucht und damit eine wichtige Forschungslücke schlie?t.

Die Masterarbeit besch?ftigt sich mit der Frage, welchen Einfluss die Zugeh?rigkeit zu einer sogenannten ethnischen Minderheit auf die Selbstwahrnehmung hat, und berücksichtigt das elterliche Erziehungsverhalten als Variable. Die Ergebnisse zeigen, dass Studierende mit Migrationshintergrund in allen Kategorien der Selbstwerts – psychisch, emotional und k?rperlich – h?here Werte aufweisen als Personen ohne Migrationshintergrund, wobei kein Einfluss des elterlichen Erziehungsverhaltens auf diese positive Selbstwahrnehmung nachgewiesen werden konnte. Die Arbeit verbindet verschiedene Forschungsrichtungen und tr?gt dazu bei, Personen mit Migrationsgeschichte nicht nur sichtbarer zu machen, sondern einseitige Vorstellungen von defizit?ren Migrationserfahrungen kritisch zu hinterfragen.

Ausführliche Berichte über die Diversity-Preistragenden finden Sie in diesem Auszug der Broschüre zum Dies academicus 2022(235.7 KB, 4 Seiten).