Diversity-Expert*innenliste

Dr. Florian Schulz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Staatsinstitut für Familienforschung (ifb) an der Universit?t Bamberg:

?In den letzten Jahrzehnten hat sich die Zeit angeglichen, die Frauen und M?nner für bezahlte und unbezahlte Arbeit verwenden: Frauen haben ihre Erwerbst?tigkeit ausgeweitet und ihre Zeit für unbezahlte Arbeit reduziert. Gleichzeitig hat sich das Verhalten der M?nner jedoch kaum ver?ndert. So bleiben, trotz messbarem Wandel, die bekannten Geschlechterunterschiede bestehen. In Deutschland ist die Gesellschaft heute zwar deutlich liberaler eingestellt als früher, tut sich aber schwer damit, die Idee von Gleichstellung tats?chlich umzusetzen. Zudem zeigen die Entwicklungen im Zuge der Corona-Pandemie, dass sich traditionelle Muster eher verfestigen. Gleichstellung, und damit auch gr??ere geschlechtsspezifische Diversit?t in der Arbeitswelt, ist nach wie vor eine Zukunftsvision.“

E-Mail: florian.schulz(at)uni-bamberg.de

Forschungsschwerpunkte:

  • Familie und Arbeit
  • Geschlechterungleichheit
  • Verbundene Lebensl?ufe

 

Welche Auswirkungen haben Vorurteile auf die Chancengleichheit?

Dr. Jessica R?hner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Pers?nlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik:

?Der Begriff ?Implicit Bias‘ wird in letzter Zeit in der Diskussion um Chancengleichheit oft genannt: Unter einem ?Bias‘ versteht man kognitive Verzerrungen, die Wahrnehmungen, Handlungen und Verhalten beeinflussen. Der Zusatz ?Implicit‘ spezifiziert, dass bestimmte Vorannahmen, Einstellungen und Stereotype nicht notwendigerweise bewusst sind. Menschen k?nnen etwa Vorurteile gegenüber Personen mit einer bestimmten Ethnie oder einem bestimmten Geschlecht haben, ohne sich dessen bewusst zu sein. Der Implicit Bias ist vermutlich einer der Hauptgründe für die Aufrechterhaltung von Diskriminierung: Beispielsweise konnte gezeigt werden, dass deswegen unter anderem Frauen und adip?se Personen bei der Einstellung im Rahmen von Personalauswahl benachteiligt werden.“

E-Mail: jessica.roehner(at)uni-bamberg.de

Forschungsschwerpunkte:

  • Eindruckslenkung und Selbstt?uschung
  • Rassismus und Vorurteile
  • Verf?lschung und Validit?t psychologischer Testverfahren

 

Wie sind Firmen auf die internationale Diversit?t der Arbeitskr?fte vorbereitet?

Prof. Dr. Maike Andresen, Inhaberin des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Personalmanagement und Organisational Behaviour:

?Selbst-initiierte Auslandst?tige, das hei?t Personen, die auf eigene Initiative ins Ausland gehen und dort eine neue Arbeit aufnehmen, verfügen h?ufig über globale Kompetenz. Diese bef?higt sie dazu, die internationale Gesch?ftst?tigkeit ihres Arbeitgebers erfolgreich zu erleichtern. Nur wenige Organisationen wenden jedoch spezifische Diversity-Strategien und Personalmanagementpraktiken an, um ausl?ndische Arbeitskr?fte anzuziehen, zu halten und zu managen. Um von der internationalen Diversit?t zu profitieren, bedarf es ma?geschneiderter Unterstützung ausl?ndischer Arbeitskr?fte: beispielsweise Unterstützung für Familie und Ehepartner, bei Steuern und Bankgesch?ften sowie bei Fragen des pers?nlichen Lebens, wie der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und des Wohlbefindens.“

E-Mail: maike.andresen(at)uni-bamberg.de

Forschungsschwerpunkte:

  • Internationale Mobilit?t / Expatriierung
  • (Globale) Karrieren
  • Arbeitsflexibilisierung

 

Welche Rolle wird Diversity-Management künftig auf dem Arbeitsmarkt spielen?

Prof. Dr. Silvia Annen, Inhaberin der Professur für Wirtschaftsp?dagogik:

?Für Unternehmen wird es im Kontext der Globalisierung n?tig, individuelle Kompetenzen der Arbeitnehmerinnen und -nehmer bestm?glich zu nutzen. Dabei ist die Attraktivit?t der Firmen ein entscheidender Wettbewerbsvorteil, der in engem Bezug zu einem professionellen Diversity-Management steht. Es ist eine wichtige Aufgabe des Personal-Managements in Unternehmen, Integrationsprozesse für unterschiedlichste Bewerbergruppen erfolgreich zu gestalten. Auf politischer Ebene müssen die Steuerungsstrukturen analysiert werden, die die Integrationsprozesse ma?geblich beeinflussen. Aus international vergleichender Perspektive sind Zusammenh?nge und Unterschiede verschiedener migrations- und bildungspolitischer Ans?tze herauszuarbeiten und zu bewerten.“

E-Mail: silvia.annen(at)uni-bamberg.de   

Forschungsschwerpunkte:

  • Anerkennung von Qualifikationen und Kompetenzen
  • Bildungsverl?ufe und Bildungsentscheidungen
  • International vergleichende (Berufs)Bildungsforschung

 

Welche Rolle spielt Diversit?t in der amerikanischen Gegenwartsliteratur?

Mareike Spychala, M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Amerikanistik und stellvertretende Frauenbeauftragte der Fakult?t GuK:

?Die amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft richtet den Blick von jeher auch auf das literarische Schaffen von gesellschaftlich marginalisierten Gruppen. Auf diese Weise entsteht ein komplexeres und reelleres Bild der amerikanischen Gesellschaft und ihrer Literatur. Beispielsweise haben in den letzten Jahren zahlreiche amerikanische Frauen, darunter auch schwarze Frauen und Transfrauen, Autobiographien über ihre Erfahrungen im Irakkrieg publiziert. In diesen Kriegsautobiographien von US-Veteraninnen nutzen Frauen unterschiedlicher sozialer und ethnischer Herkunft, sexueller und k?rperlicher Identit?t das Genre der Kriegsliteratur – bisher m?nnlich und wei? dominiert – und deuten es bis zu einem gewissen Grad um, indem sie Gegenerz?hlungen über Identit?t, Krieg, Amerika und sein Verh?ltnis zu ?anderen‘ Kulturen schaffen. Dies zeigt, wie eng gesellschaftliche Vielfalt mit literarischer Vielfalt verknüpft ist.“

E-Mail: mareike.spychala(at)uni-bamberg.de

Forschungsschwerpunkte:

  • Amerikanische Kriegsliteratur
  • Amerikanische Literatur nach 9/11
  • Arabisch-Amerikanische Literatur