uni.vers Forschung 2017:
Europa erforschen – Europa gestalten 

Komplettes Magazin


Einzelne Beitr?ge

Europa ist das, was wir daraus machen (Editorial)

Ein Magazin über den Facettenreichtum einer gro?en Idee

Trotz aller Krisensymptome schl?gt der Puls Europas noch immer stark und regelm??ig. In den europ?ischen St?dten gehen tausende Menschen auf die Stra?e, um Europa zu verteidigen. Aber stehen diese Menschen für dasselbe ein? Was macht Europa aus und wie wird es gemacht? Und von wem? Diese Ausgabe von uni.vers beleuchtet verschiedene Facetten der europ?ischen Idee, untersucht ihre Geschichte und ihre aktuelle Situation.

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Europa ist das, was wir daraus machen - vollst?ndiger Beitrag


Was der Okzident dem Orient verdankt

?ber die Anf?nge Europas im antiken Griechenland

Was ist Europa und wann f?ngt es an? Diese Fragen sind schwer zu beantworten, denn Europa ist ein Konstrukt und damit in Bewegung. Ein solches Konstrukt ?Europa‘ taucht erstmals im Mittelalter auf und formiert und definiert sich seither immer wieder neu. In den europ?ischen Bildungstraditionen wird als Wiege Europas gern das antike Griechenland verstanden, da es als kulturelles Fundament auch das r?mische Reich und das frühe Christentum entscheidend gepr?gt hat – die beiden weiteren antiken Konstituenten von Europa und europ?ischer Kultur. Doch entsprang dieses antike Griechenland nicht aus dem Nichts, sondern war seinerseits stark vom Orient beeinflusst – und wurde in der Blütezeit Athens gleichwohl zu einem ?Anfang Europas‘ ganz eigener Art.

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Latein – die Sprache Europas?

Hommage an eine totgesagte quicklebendige Weltsprache

Latein ist eine tote Sprache, sagt man, in vielen Kontexten ist es jedoch quicklebendig. Es ver?ndert sich kaum mehr und erm?glicht so Kommunikation über die Zeiten hinweg. Daher z?hlt Latein zu den klassischen Sprachen und ist ebenso viel oder ebenso wenig Weltsprache wie Sanskrit oder das klassische Chinesisch. Allerdings gibt es gute Gründe, Latein für die europ?ischste Sprache zu halten.

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Europas geliehene Heere

Die Internationalisierung von Sicherheit und Gewalt im 17. und 18. Jahrhundert

Deutsche Soldaten k?mpften die Kriege der Anderen: Nach Ende des Drei?igj?hrigen Kriegs (1618–1648) strebten deutsche Fürsten wie der Landgraf von Hessen-Kassel oder die Fürsten von Braunschweig oder Württemberg danach, auf Augenh?he mit den europ?ischen Dynastien zu agieren. Um dieses Ziel zu erreichen, stellten sie Truppen von enormer St?rke zusammen – mit Soldaten, die aus dem Drei?igj?hrigen Krieg übriggeblieben waren. Stehende Heere wurden aufgebaut, die an die K?nige von England, die Niederlande oder die Republik Venedig ausgeliehen wurden. Diese Kooperationen erh?hten den Status der deutschen Fürsten, manche wurden selbst zu K?nigen. Europa begann zusammenzuwachsen.

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"Man kann nicht an einem Tag einen Europ?er erschaffen"

Ein Gespr?ch mit der Europaforscherin Ariadna Ripoll Servent

Ariadna Ripoll Servent erforscht nicht nur Europa – sie ist eine Europ?erin durch und durch. Sie kommt aus Katalonien, das zu Spanien geh?rt, studierte in Frankreich und Belgien. Promovierte in England, arbeitete in ?sterreich und nun seit Jahren in Deutschland. Mit ihr hat uni.vers über die M?glichkeit einer europ?ischen Identit?t, über Vorurteile gegenüber den politischen Institutionen der EU, über falsche Erwartungen und richtige L?sungsans?tze gesprochen. Als Juniorprofessorin für Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Europ?ische Integration erforscht sie unter anderem, wie innerhalb der EU Entscheidungsprozesse ablaufen.

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Kann, soll, muss man Europa lieben?

?ber die Krise der Europ?ischen Union aus soziologischer Perspektive

Warum soll man Europa lieben? Weil es ein beispielloses Friedensprojekt ist, so eine h?ufige Antwort. Trotzdem f?llt es vielen Bürgern der Europ?ischen Union schwer, in der EU mehr als einen wirtschaftlichen Zweckverband zu sehen. Aus soziologischer Perspektive l?sst sich dies sehr gut begründen: Neben den diffusen wirtschaftlichen Vorteilen fehlt der EU ein positiver Sinngehalt – etwa eine L?sungskompetenz in sozialen Fragen, die eine verbindliche und damit verbindende Kraft erzeugen würde. Genau in diese soziale Kerbe schlagen nationalistische Kr?fte und schaden der EU dort, wo sie eigentlich am erfolgreichsten ist.
Is loving Europe a question of can, should or must? 

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Migration nach Europa

Die umstrittene These der dritten demographischen Transition

Brexit, Grenzkontrollen, Populismus – zentrale Elemente der Krise Europas werden zunehmend mit Migration in Zusammenhang gebracht. Die These einer dritten demographischen Transition, die Einwanderung als bestimmende Gr??e des Bev?lkerungswandels in Europa postuliert, ist in diesem Kontext Wasser auf die Mühlen all jener, die auf der Suche nach einer wissenschaftlichen Rechtfertigung für Nationalismen sind. Doch inwieweit handelt es sich bei dem Prozess tats?chlich um einen gesellschaftlichen Megatrend in Europa?

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Bürger erster Klasse?

Die politische Repr?sentation von Menschen mit Migrationshintergrund in der EU

Seit ihrer Gründung ist Migration ein Kennzeichen der Europ?ischen Union. Die mit diesen Migrationsbewegungen einhergehende gesellschaftliche Vielfalt stellt auch eine Herausforderung für die repr?sentativen Demokratien Europas dar. Aus normativer Sicht ist einer der Vorzüge von repr?sentativen Demokratien, dass gew?hlte Volksvertreter die Bev?lkerung fair und gleichbehandelnd repr?sentieren. Aber gilt dies auch für Menschen mit Migrationshintergrund?

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Die Vermessung des Wandels

Die europ?ische Hochschullandschaft zwischen Brüssel und Bologna

Wer heute ein Hochschulstudium in Europa beendet, dem wurde nicht selten ein Auslandsaufenthalt erm?glicht, das EUProgramm hei?t aktuell: ERASMUS+. Die Studierenden haben ferner ein ?Bolognakonformes‘ Bachelor- oder Masterstudium absolviert und erhalten zum Abschluss ein Transcript of Records mit allen erworbenen Leistungspunkten nach dem European Credit Transfer System (ECTS). Keine Frage: Europa hat einen Wandel der Hochschullandschaft bewirkt. Doch wie h?ngen die verschiedenen Prozesse des Wandels zusammen? Und überzeugt die insbesondere von der EU vorgegebene Richtung?

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Europa verteidigen?

Die Bamberger Germanistik und das ETA Hoffmann Theater auf literarischer Spurensuche

Wie ist Europa eigentlich zu verteidigen? Und was ist es überhaupt, das da verteidigt werden sollte? Ein Finanzsystem? Eine Kultur? Eine Identit?t? Eine Grenze? Bamberger Germanistikstudierende stellten sich in einem Seminar diese Fragen und begaben sich auf Spurensuche in literarischen Texten und Theaterinszenierungen.

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Europa im Wettlauf um neue digitale Gesch?ftsmodelle

Welche Denkmuster bremsen europ?ische Unternehmen im digitalen Wandel aus?

Die Digitalisierung stellt Unternehmen vor massive Herausforderungen – und sie schreitet in Europa in einem anderen Takt voran als zum Beispiel in Nordamerika oder Asien. Ein gemeinsames Kompetenzzentrum der Universit?t Bamberg und der Fraunhofer-Gesellschaft erforscht, wie M?rkte durch den digitalen Wandel ver?ndert werden und wie Gesch?ftsmodelle daran angepasst werden k?nnen. Doch nicht alle Unternehmen schaffen den Sprung in die digitale Zukunft. Warum nicht?

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