PD Mag. Dr. Waltraud M. Bayer

PD Mag. Dr. Waltraud M. Bayer ist eine international ausgewiesene Historikerin. Sie arbeitete von 1991 bis 2016 an der Karl-Franzens-Universit?t Graz zu den Themen Sammeln, Museen und Kunstmarkt in Osteuropa. Buchpublikationen: Die Moskauer Medici: Der russische Bürger als M?zen 1850 bis 1917 (Wien 1996); Verkaufte Kultur: Die sowjetischen Kunst- und Antiquit?tenexporte 1919-1938 (Frankfurt/M. 2001); Gerettete Kultur: Private Kunstsammler in der Sowjetunion, 1917 – 1991 (Wien 2006).

In ihrem Vortrag "Private Kunstsammler in der Sowjetunion" beleuchtete die Referentin die Umst?nde, unter denen trotz umfassender Verstaatlichung von Kunstsch?tzen nach der Russischen Revolution von 1917 privates Kunstsammeln dennoch m?glich war. Sie legte nicht nur die gesetzlichen Rahmenbedingungen und deren Umsetzung in Bezug auf Kulturgut dar, sondern er?rterte einerseits auch die damit verbundenen Intentionen von Seiten des Staates, zum Beispiel im Hinblick auf die Museumspolitik. Zum anderen stellte sie das Wirken und das Schicksal so unterschiedlicher Sammlerpers?nlichkeiten wie Sergej ??ukin, Il’ja Ostrouchov, Aleksandr Anisimov, Josif Rybakov, Feliks Vi?nevskij und Georgij Kostakis vor. In diesem Zusammenhang charakterisierte sie den Typus des HOMO COLLECTOR SOVIETICUS.

Am Beispiel der Geschichte des Museums für Privatsammlungen, das heute Teil des Pu?kin-Museums für Bildende Künste in Moskau ist, und der ehemaligen Sammlung Talo?kin analysierte sie den Wandel der Wertvorstellungen in Bezug auf das künstlerische Erbe Russlands in der sp?ten Sowjetunion und der Perestrojka-Zeit.