Vortrag von Dr. Gregor Wolff – Ibero-Amerikanisches Institut – Preu?ischer Kulturbesitz
?Teobert Maler (1842-1917) – Ein Leben für die Fotografie in Mexiko. Ein Projekt zur Erschlie?ung und Digitalisierung des Nachlasses eines Forschungsfotografen?
Teobert Maler (1842-1917) war ein begeisterter Pionier der noch jungen Maya-Forschung. Auf zahlreichen Expeditionen reiste er durch Yucatán und erkundete über 150 Ruinenorte, von denen er selbst viele entdeckte und erstmals fotografierte. Er gilt als einer der bedeutendsten Forschungsfotografen des 19. Jahrhunderts. Seine Fotografien sind noch heute wichtige Dokumente für Studien zur Architektur und zu den Inschriften der Maya-Zivilisation. Viele der von Maler fotografierten, beschriebenen und gezeichneten Ruinen wurden erst Jahrzehnte sp?ter wieder von Forschern aufgesucht. Dabei wurde oftmals festgestellt, dass Geb?ude weiter besch?digt oder gar zusammengestürzt waren. In den meisten F?llen haben Klima, Vegetation und auch menschliche Einflüsse dazu beigetragen, dass heute deutlich weniger erhalten geblieben ist als zu Malers Zeit. Daher stellen Malers Fotografien und Aufzeichnungen auch für die heutige Arch?ologie ein au?erordentlich wichtiges und unikales Quellenmaterial dar.
Das Ibero-Amerikanische Institut ist im Besitz von ca. 2.700 Fotografien, 7 Manuskripten, 15 Notizbüchern, 145 Skizzen oder Pl?nen, ca. 230 Blatt Korrespondenz und 370 Blatt loser Notizen. Es gibt gegenw?rtig bereits zahlreiche Forschungsprojekte, die auf dem Fotomaterial und dem Nachlass aufbauen, sie k?nnen ihn jedoch aufgrund der fehlenden formalen Erschlie?ung und Digitalisierung nur partiell einbeziehen.
Im Rahmen des geplanten Projekts zur Erschlie?ung und Digitalisierung des Nachlasses wird der Nachlass wissenschaftlich und formal erschlossen. Die einmaligen und vom Zerfall bedrohten Bilddokumente (Fotos, Skizzen, architektonische Pl?ne), Tage- und Notizbücher sowie zeitgen?ssische Publikationen von Teobert Maler und Publikationen mit Verwendung von Fotografien Malers werden digitalisiert, besch?digte Einb?nde restauriert. Die Daten und Images stehen nach Abschluss des Projekts über den Online-OPAC des IAI, die Digitalen Sammlungen des IAI und den Gemeinsamen Bibliotheksverbund für die nationale und internationale Forschung zur Verfügung.
Ein von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) gef?rdertes Projekt zur Erschlie?ung und Digitalisierung des Nachlasses im Ibero-Amerikanischen Institut.
Veranstalter (Universit?t Bamberg)
Universit?tsarchiv
Professur für Historische Grundwissenschaften
Professur für Romanische Literaturwissenschaft/Hispanistik
Staatsbibliothek Bamberg
Alle Interessierten sind sehr herzlich eingeladen!
gez. Prof. Dr. Enrique Rodrigues-Moura