Bericht der studentischen Exkursionsteilnehmer

23.09.2015 Anreise

15 Studentinnen und Studenten der Universit?t Bamberg sowie die Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz, Prof. Dr. Martin Haase und Dr. Benno Berschin kamen am 23.09.2015 in Alicante an, wo Frau Hanna Budig, die die Exkursion nach Valencia organisierte und bereits vor Ort war, auf uns wartete. Da wir erst gegen halb 12 in Alicante landeten, stand am ersten Tag lediglich die Zimmereinteilung in der Vila Universitària in Sant Vicent auf dem Plan.

24.09.2015 Universit?t, Campello

Am n?chsten Tag konnte dann mit dem eigentlichen Programm begonnen werden. Gemeinsam suchten wir die Universit?t von Alicante auf, wo wir auf Prof. Vicent Martines trafen. Er begleitete uns auch in den darauffolgenden Tagen bei einigen Ausflügen. Nach einem kurzen Kennenlernen des Professors und seiner Studierenden, übernahm Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz das Wort und stellte in einem Vortrag auf Katalanisch die Universit?t Bamberg und die Stadt an sich etwas n?her vor.

Es folgte ein Ausflug nach Campello, einen Ort, wo es uns m?glich war, selbst die Gegend etwas zu erkunden oder uns in einem Restaurant das spanische Essen schmecken zu lassen. Daran schloss sich die Besichtigung der Illeta dels Banyets, einer Insel, an. Die dort gemachten Funde weisen auf die Bronzezeit, die ?poca Ibérica sowie die ?poca Romana hin. Im Anschluss daran hatten wir die M?glichkeit, erneut auf eigene Faust Alicante zu erkunden. So besuchten einige das Castillo, wo sie einen tollen Ausblick über Alicante genie?en konnten. Andere zogen sich schon früher ins Hostel zurück, um Kraft für den n?chsten Tag zu sammeln.

25.09.2015 Universit?t, Elx

Am 25. fuhren wir nach Elche, einer Stadt in der Autonomen Region Valencia in deren Provinz Alicante rund 20 km südwestlich von Alicante. Durch unsere Stadtführung haben wir erfahren, dass sich Elche auf die Iberer zurückführen l?sst. Nach der Eroberung durch das R?mische Reich blieb die Stadt erhalten und entwickelte sich fort. Die Mauren eroberten Spanien im 8. Jahrhundert und gaben der Stadt ihren heutigen Namen. In der Stadt selbst haben wir den gro?en Palmenwald, El Palmeral, der seit 2000 UNESCO Weltkulturerbe ist, besichtigt. Danach waren wir beim ?Palacio de Altamira“, der Ende des 15. Jahrhunderts durch den Adeligen Gutierre de Cárdenas erbaut wurde. Es ist wahrscheinlich, dass er auf den Mauern eines früheren Bauwerkes des 12. oder 13. Jahrhunderts erbaut wurde, das einen Teil der Stadtmauer der Almohaden darstellte.

Unser Guide zeigte uns danach die beeindruckende Basilica de Santa María, die am Ort der Moschee der islamischen Epoche zwischen dem 17. und dem 18. Jahrhundert errichtet wurde. Es handelt sich um ein klares Beispiel des spanischen Barocks. Anschlie?end wurde uns im ?Museu de la Festa“ ein Film über die Mysterienspiele von Elche gezeigt, wodurch wir die Hintergründe der Spiele verstehen konnten. Nachmittags sind wir in kleinen Gruppen durch die Altstadt gelaufen und konnten so einen tollen Einblick in das hiesige Stadtleben erhalten und weitere sch?ne Ecken der Stadt sehen.

26.09.2015 Altea

Am Samstag dem 26.09 sind wir nach dem Frühstück mit dem Bus in das Altstadtzentrum Alteas gefahren, um dort eine Stadtführung durch den kleinen Kern zu machen. Hier wurde uns nicht nur einiges zur Geschichte Alteas erz?hlt, welche sowohl von den Christen als auch den Mauren gepr?gt ist, sondern auch von dem Buch ?Matèria de Bretanya" von Carmelina Sánchez-Cutillas, welches ein Paradebeispiel valencianischer Literatur ist und darüber hinaus auch noch in Altea spielt, weshalb wir au?erdem die M?glichkeit hatten Schaupl?tze des Werkes bestaunen zu k?nnen. Danach wurde uns im Touristenzentrum ein Kurzfilm des ?Festes der Christen und Mauren" gezeigt, welches dem Einklang maurischer und christlicher Vorfahren erinnern soll. Gleich darauf konnten wir dieses Fest hautnah miterleben und sahen uns den Umzug vieler Gruppen in maurischen und christlichen Kostümen an, die mit lauten Gewehren in die Luft schossen.

Zu Ende der Feierlichkeiten sind wir zum Hotel zurückgefahren und lie?en den Abend am Strand mit einem Glas Wein und netten Gespr?chen mit den Dozenten ausklingen.

27.09.2015 Symposium in La Nucia

Am Sonntag, den 27.September stand ein für diese Exkursion sehr wichtiger Punkt auf dem Programm. In La Nucia, einer kleinen Stadt mit Repr?sentationssitz der Universitat d’Alacant trafen wir den Bürgermeister von La Nucia, Pedro Lloret. Nach einleitenden Vortr?gen sowohl unserer Bamberger Dozenten, als auch ihrer Partner aus Alicante, pr?sentierten wir den Gastgebern anhand kleiner Referate die Inhalte des Seminars, das wir im Sommersemester in Bamberg belegt hatten.

Anschlie?end hatten wird erneut die Gelegenheit, im Centro educativo medioambiental-CEM in den Weinbergen au?erhalb La Nucías  lokale Spezialit?ten, in diesem Fall Wei?- und Rotwein der Region im Rahmen einer Weinprobe zu probieren.  Der Ausflug nach La Nucía wurde bei einem leckeren Essen und weiteren regionalen Spezialit?ten abgerundet.

28.09.2015 El Poble Nou de Benitatxell - Xàbia - València

Am Montag, 28.09., sind wir in Altea schon wieder aufgebrochen und weiter in Richtung Valencia gezogen. Auf dem Weg dorthin haben wir einen Zwischenstopp in dem Dorf El Poble Nou de Benitatxell gemacht, wo uns das typisch deutsche Regenwetter schlie?lich vollkommen einholte. Dadurch fiel leider der dort geplante Spaziergang durch die Weinreben wortw?rtlich ins Wasser. Trotzdem konnten wir durch Film und Vortr?ge das im Ort ans?ssige Projekt rund um den biologischen Anbau der Moscatellreben kennenlernen. Aus dieser Traubensorte wird nicht nur Wein hergestellt, sondern auch leckerer Moscatellsaft, den wir natürlich auch probieren durften. Uns wurden au?erdem die unterschiedlichen Reifeprozesse des Moscatellweins erkl?rt und anhand verschiedener Proben auch geschmacklich n?her gebracht.

Zum Abschluss der Projektvorstellung stand dann das Endprodukt im Rahmen einer erneuten Weinprobe auf dem Plan. Im Anschluss daran sollten wir eigentlich umrahmt von Weinreben und unter blauem Himmel zu Mittag essen, das ?deutsche“ Wetter hat uns allerdings in den Nachbarort Xàbia gebracht, wo wir uns stattdessen in einer gemütlichen Bar st?rken konnten, bevor es weiter nach Valencia ging. In der mitten in der Innenstadt gelegenen Pension angekommen, d.h. nachdem wir ca. 4 Stockwerke Altbau ohne Aufzug inklusive Gep?ck überlebt hatten, wussten wir die Unterkünfte der letzten N?chte erst richtig zu sch?tzen. Somit stand einer ausgiebigen ersten eigenst?ndigen Erkundungstour durch die Stadt nichts im Weg.

29.-09.2015 València

Nachdem wir in Valencia  ankamen entpuppte sich die Stadt sehr bald als malerisch und weltoffen. Umso gelegener kam es, die Stadt bei einer Führung am 29.9. von allen ihren Seiten kennen zu lernen. Beeindruckend waren die vielen alten Bauwerke des Siglo de Oro, die es im Stadtkern noch gibt, umgeben von wundersch?nen Jugendstilgeb?uden gleich nebenan. Die Kathedrale von Valencia spricht für sich, indem sie die unterschiedlichsten Baustile in einem vereint und diese – wenn auch ungewollt –sehr vergleichend pr?sentiert.  Bestens kann man valencianische neben franz?sischer Gotik bewundern und Renaissance direkt neben Barock. Die Kathedrale hat im inneren eine ganz eigene Stimmung. Dazu passen die mystischen Geschichten über den heiligen Gral, der in ihr verehrt wird sowie ein angebliches Gem?lde von Da Vinci am Renaissancealtar. Der Torre de Serrano wirkt nicht nur auf den ersten Blick fesselnd, sondern auch auf dem zweiten. So sind verr?terische Wappen mit Drachen angebracht. Und da  ?dragón“ gro?e ?hnlichkeit zu ?aragón“ hat, so der Stadtführer, wei? man auch gleich wessen Wappen da abgebildet ist. Wow- Effekt hatten auch die S?ulen in der Lonja de la Seda, die eine architektonische Meisterleistung sind. Denn sie wurden dem Palmenhain in Elx nachgebildet und wirken bombastisch. Der Intention, dem weltlichen Prunkgeb?ude einen herrschaftlichen Glanz und wirtschaftlichen Wohlstand  zu verleihen, ist zweifelsfrei gelungen.

Der mercado central als Einkaufsm?glichkeit für regionale Gaumenschm?use wurde von uns durchaus h?ufig aufgesucht, nicht nur weil er als Mischung aus Selbstversorgung und Kultur in einem diente, sondern weil er auch nur wenige Gehminuten von unserem Hostel entfernt lag. Allerdings, beim Durchflanieren mutete der Markt doch irgendwie auch seltsam an, so war die Art, geschlachtete, tote Tiere auf den Auslagen zu pr?sentieren, sehr lebendig. Der Appetit auf die anderen, weniger extremen K?stlichkeiten konnte uns trotzdem nicht verdorben werden. Am Abend erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust und a?en Tapas oder Montaditos.

30.09.2015 València

Der dritte Tag in Valencia und letzter der Exkursion beinhaltete ein Treffen mit zwei Redakteuren der digitalen Zeitung ?La Veu del País Valencià“. Die aus einem Projekt im Jahre 2012 hervorgegangene Zeitung stellt die einzige Tageszeitung dar, die in valencianischer Sprache verfasst ist und somit zur sozialen und politischen Normalisierung des Landes beitr?gt. Erstaunlich ist, dass die Herausgabe der Tageszeitung einzig und allein auf dem Engagement ihrer Mitglieder beruht, die sich ohne festen Redaktionssitz über soziale Netzwerke verst?ndigen und somit das dauerhafte Funktionieren des Mediums aufrechterhalten.

Nach diesem interessanten Vortrag über die Kommunikationsmittel Valencias und den Sprachkonflikt lernten wir mit dem Naturpark Albufera die Umgebung Valencias und somit das Gegenstück des urbanen Lebens genauer kennen. Wir kamen in den Genuss, eine typische Paella nach dem herk?mmlichen valencianischen Rezept zu probieren und lie?en den Ausflug anschlie?end in den Reisfeldern und mit einer Bootsfahrt durch das Naturschutzgebiet ausklingen. Der Abend bot noch Gelegenheit, die berühmte und eindrucksvolle Ciudad de las Artes y de las Ciencias zu erkunden, ein naturwissenschaftlicher und kultureller Freizeit-Komplex, der zum Symbol der Stadt wurde.

Dieser letzte Tag in Valencia war ein gelungener Abschluss für diese Exkursion, denn am n?chsten Tag stand leider schon die Heimreise zurück nach Bamberg an.

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