Yvonne Anders kehrt als Professorin an die Universit?t Bamberg zurück
Frühp?dagogische Qualit?t von Kindertageseinrichtungen ist eines der aktuellen Forschungsfelder von Prof. Dr. Yvonne Anders. Die Professorin, die zuletzt an der Freien Universit?t Berlin t?tig war, hat seit 1. September 2019 den Lehrstuhl für Elementar- und Familienp?dagogik inne. Im Interview spricht sie unter anderem über ihre Forschungsschwerpunkte.
Was war Ihr erster Eindruck von der Universit?t Bamberg?
Yvonne Anders: Ich war bereits von 2009 bis 2012 als wissenschaftliche Mitarbeiterin hier, bin also eine Rückkehrerin. Der erste Eindruck von der Universit?t war im positiven Sinne sch?n, historisch und herzlich.
Welche Gründe gibt es für Ihre Rückkehr?
Ich war hier als Postdoktorandin von Prof. Dr. Hans-Günther Ro?bach t?tig. Seitdem habe ich Kooperationen mit der Universit?t Bamberg aufrechterhalten. Sie ist eine der wenigen Universit?ten in Deutschland, die den Bereich der frühen Bildung prominent platziert hat. Die Tradition in den erziehungs- und bildungswissenschaftlichen Studieng?ngen verknüpft mit den Kooperationsm?glichkeiten, die das Leibniz-Institut für Bildungsverl?ufe (LIfBi) bietet, ist sehr attraktiv.
Zu welchen Themen forschen Sie?
Ich besch?ftige mich mit Qualit?t und Auswirkungen früher Bildung: Wie wirkt es sich zum Beispiel auf Kinder aus, wenn sie in einer Kindertageseinrichtung betreut werden? Was sind Merkmale guter Kitas? Einen besonderen Fokus lege ich darauf, wie man bildungsbenachteiligte Kinder und Familien unterstützen kann. In diesem breiten Feld besch?ftige ich mich auch mit der Frage der professionellen Kompetenzen von frühp?dagogischen Fachkr?ften. All diese Fragen untersuche ich im internationalen Vergleich.
Gibt es ein Forschungsprojekt, das Sie gerne genauer vorstellen m?chten?
Ich würde gerne das NaQua-Projekt vorstellen, an dem ich seit Mai mit Kolleginnen arbeite. NaQua steht für Qualit?t naturwissenschaftlicher Bildung in der Kita: Einflussfaktoren auf Seiten der Fachkr?fte und der Institution. In diesem Projekt besch?ftigen wir uns unter anderem damit, was Fachkr?fte über Naturwissenschaften wissen und wie sie dieses Themenfeld in den Kita-Alltag einbinden. Wie gehen die Fachkr?fte mit den Kindern um, sind sie zum Beispiel in der Lage die Ideen und Interessen der Kinder aufzugreifen?
Was mich auch umtreibt, ist der Bereich der Digitalisierung. Wir untersuchen, wie und ob digitale Medien in der Kita eingesetzt werden und welche Voraussetzungen auf Seiten der Fachkr?fte vorhanden sind. Aktuell besch?ftigen wir uns damit, eine virtuelle Lernumgebung in Form einer App einzuführen. Sie soll Eltern im Kontext der Familienbildung unterstützen. Ab 2020 forschen wir verst?rkt zu diesen Fragen.
Was ist Ihnen in der Lehre wichtig?
Lehrveranstaltungen beruhen für mich auf Gegenseitigkeit, das hei?t, ich lerne auch sehr viel von den Studierenden. Mir ist wichtig, eine kompetenzorientierte Lehre zu entwickeln und umzusetzen. Dabei lege ich Wert auf Aktualit?t, trage bildungspolitische Fragen und Themen in die Lehre hinein. Und ich finde die Breite an Ans?tzen in der Bamberger Erziehungswissenschaft sehr wertvoll. In der Verknüpfung stellen die Teildisziplinen einen Mehrwert für Studierende dar.
Was sind Ihre wichtigsten Ziele als Lehrende und Forschende in den n?chsten Jahren?
Ich hoffe, dass ich hier als Lehrende dafür sorgen kann, dass der Bereich der frühen Bildung weiter gest?rkt wird und dass ich neue Impulse setzen kann. M?glich sind digitalisierte Lehrangebote oder auch eine st?rkere internationale Ausrichtung. Ich m?chte dazu beitragen, dass der Schwerpunkt Elementar- und Familienp?dagogik so stark bleibt, wie er ist. Als Wissenschaftlerin m?chte ich hier weiterhin intensiv Forschung betreiben, die letztlich dazu beitr?gt, die Qualit?t der frühen Bildung in Deutschland zu verbessern.
Weitere Informationen über Yvonne Anders finden Sie auf der Webseite des Lehrstuhls für Elementar- und Familienp?dagogik.