Faszination Uni-Lauf ungebrochen
Das Gesicht verzerrt, der Laufstil kurzfristig verkrampft, die linke Hand greift nach dem mit kaltem Wasser gefüllten Becher. Im vollen Lauf erweist es sich dabei nicht nur für Bernd Deschauer als schwierig, das Objekt der Begierde ganz ohne Verlust des kalten Nass' zu greifen. Immer wieder schwappt bei der ?bergabe des Plastikbechers eine Ladung Wasser mit einem lauten flatsch auf den Teerboden. Knapp 50 Zuschauerinnen und Zuschauer lassen sich die Szenerie bei schwül-warmem Wetter am zweiten Versorgungspunkt bei der Schiffsanlegestelle ?Am Kranen“ nicht entgehen. Bernd Deschauer hat sich gar samt Kinderwagen auf die zehn Kilometer lange Strecke quer durch Bamberg begeben.
Bunt gemischtes Teilnehmerfeld
Acht Kilometer vorher stand der Leiter der Facebookredaktion der Universit?t Bamberg mit 627 weiteren L?uferinnen und L?ufern zwischen elf und 84 Jahren an diesem Sonntagmorgen, dem 26. Juni 2016, an der Startlinie im Innenhof des Universit?tsgeb?udes auf der ERBA-Insel. ?Die Strecke ist weitgehend flach und geteert. Der Kinderwagen ist deshalb kein Problem beim Laufen“, erz?hlt der L?ufer noch kurz bevor Bürgermeister Dr. Christoph Lange den Startschuss gibt. Schülerinnen und Schüler, Studentinnen und Studenten, Dozentinnen und Dozenten, Berufst?tige sowie Rentnerinnen und Rentner – das Teilnehmerfeld ist bunt gemischt. Zweimal lief auch Prof. Dr. Markus Behmer, Dekan der Fakult?t 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 Kulturwissenschaften, in den vergangenen drei Jahren bereits mit, die ?Faszination Uni-Lauf“ ist aber nach wie vor ungebrochen. Das gemeinsame Erlebnis, mit Studierenden auf der Strecke zu laufen, und nicht das Ergebnis stehe für ihn im Vordergrund der Veranstaltung, erz?hlt er nach dem Wettkampf im Ziel.
Zufriedene Veranstalter
Das entspricht auch dem Gedanken von Prof. Dr. Stefan Voll, als Leiter des Hochschulsportzentrums Hauptverantwortlicher für den Lauf. Dieser zeigt sich trotz der Dominanz der Starter und Starterinnen der Universit?t Bayreuth vollauf zufrieden mit dem vierten Uni-Lauf, der gleichzeitig auch als Bayerische Hochschulmeisterschaft im Zehn-Kilometer-Stra?enlauf durchgeführt wurde. ?Das besondere universit?re Flair und die positive Atmosph?re im Start- und Zielbereich haben den Bamberger Uni-Lauf mal wieder zu einem ganz Besonderem gemacht.“ Besonders die Tatsache, dass die Universit?t Bayreuth mit vielen Vereinsl?ufern und Vereinsl?uferinnen an den Start gegangen ist, sei eine Erkl?rung für deren Dominanz in den meisten Wettkampfklassen, führt er aus.
In fünf von acht Wettkampfwertungen standen Athletinnen und Athleten sowie Mannschaften der Universit?t Bayreuth ganz oben auf dem Podest, Bastian Grau und Dennis Gerhard von der Universit?t Bayreuth überquerten nach 34.15 Minuten beziehungsweise 34.27 Minuten dabei sogar als erste L?ufer überhaupt die Ziellinie. Adrian Niski von der Universit?t Bamberg kam als Vierter nach 35.37 Minuten zurück in den Innenhof des ERBA-Gel?ndes. Julia Hiller von der LAC Quelle Fürth gewann die Wertung der Frauenkonkurrenz und überquerte nach 37.56 Minuten als Gesamt-14. die Zeitnahme. Geehrt wurden die Schnellsten anschlie?end von Universit?tspr?sident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert. Und auch die L?uferinnen und L?ufer der Universit?t Bamberg haben sich seiner Ansicht nach ?sehr gut geschlagen“.
Besonders freut die Veranstalter, dass gleich acht verschiedene bayerische Hochschulen und Universit?ten im Feld auftauchten. ?Das sind schon au?ergew?hnlich viele“, sagt Prof. em. Dr. Dr. h.c. Laszlo Vaskovics, Initiator des Uni-Laufs. Nach den momentanen Planungen gibt es im kommenden Sommer eine Neuauflage des Laufs. ?Die Chancen stehen gut“, blickt Voll voraus, ehe Vaskovics noch erg?nzt: ?Wir müssen die herausragende Leistung der Bayreuther anerkennen und sie als Herausforderung nehmen.“
Und Bernd Deschauer? Das ?Tandem“ l?uft nach 47.25 Minuten als 167. ins Ziel. Im n?chsten Jahr wird wohl auch er wieder dabei sein – seine Kinder werden bestimmt nichts dagegen haben. Für sie waren die zehn Kilometer im gemütlichen Kinderwagen schlie?lich weitaus weniger anstrengend als für ihren Vater.