Gegen den Trend handeln – und deshalb wachsen
?hnlich wie das fast vergangene akademische Jahr stand der diesj?hrige Dies academicus am 7. November ganz im Zeichen der Kleinen F?cher. Das neue Institutsgeb?ude für die Orientalistik, der kürzlich eingeweihte Bachelor-Studiengang Jüdische Studien oder die Nominierung des Latinisten Markus Schauer für den Bayerischen Buchpreis zeigen laut Pr?sident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert vor allem eines: ?Dass das St?rken der sogenannten Kleinen F?cher nicht nur besondere interdisziplin?re Herausforderungen schafft, sondern auch Chancen birgt.“ Sichtbar werden diese Chancen zum Beispiel in den anhaltend hohen Studierendenzahlen, einem au?ergew?hnlichen Umstand bei einer Bildungseinrichtung mit klarem Profil in den 188bet亚洲体育备用_188体育平台-投注*官网 Sozialwissenschaften: ?Dass wir gegen den Trend wachsen, liegt unter anderem darin, dass wir gegen den Trend handeln.“
?Aus dem geisteswissenschaftlichen Erbe eine Tugend gemacht“
Kleine F?cher in den Geisteswissenschaften, eine auf Synergien setzende Fakult?t Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik, die dieser Ausrichtung mit dem Zentrum für Innovative Anwendungen in der Informatik gleich eine ganze Einrichtung gewidmet hat, und ein stark ausgebauter Bildungsschwerpunkt in den Sozialwissenschaften: Profilsch?rfung und der gezielte Aufbau von Alleinstellungsmerkmalen sind zwei grundlegende Strategien, die die Bamberger Hochschulpolitik in den vergangenen Jahren gepr?gt haben. Auch finanziell zahlt sich dies langsam aus, wie eine umf?ngliche Analyse zu Forschung und Publikationskultur der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaften zeigt: In den Erziehungswissenschaften ist Bamberg mit 4,67 Millionen Euro der mit Abstand DFG-st?rkste Standort.
Wissenschaftsstaatsminister Dr. Ludwig Spaenle, der eigens für ein Gru?wort aus München angereist war, zeigte sich beeindruckt – nicht nur von der generalsanierten AULA, sondern auch von den immer st?rker sichtbar werdenden Ergebnissen der Bamberger Hochschulpolitik: ?Die Otto-Friedrich-Universit?t ist in den letzten 20 Jahren einen bemerkenswerten Weg gegangen und hat aus dem geisteswissenschaftlichen Erbe eine Tugend gemacht. Sie darf das wohl gesch?rfteste geisteswissenschaftliche Profil der Republik ihr eigenen nennen, was eine herausragende Leistung ist.“ Minister Spaenle richtete seinen Blick noch auf einen weiteren Aspekt: ?Die Universit?t Bamberg erweist sich als innovativ und zukunftsorientiert und ihr gelingt in besonderer Weise die Synthese zwischen langer akademischer Tradition und aktueller wissenschaftlicher Forschung und Lehre.“
Der etwas andere Festvortrag: Nevfel Cumarts pers?nlicher Rückblick auf 60 Jahre türkische Migration in Deutschland
Den Bogen von der Standort- zur Au?en und Innenpolitik spannte der Schriftsteller, ?bersetzer und Journalist Nevfel Cumart in seinem Festvortrag, den er bewusst nicht als solchen bezeichnete. Er führte das Publikum durch 60 Jahre türkische Migration in Deutschland und veranschaulichte ein Stück Geschichte zweier L?nder, die sich hin- und her bewegten zwischen Anwerbeabkommen, Anwerbestopp, Kühn-Memorandum, Islamkonferenz und Integrationsgipfel. Angereichert und gespickt mit biografischen Reminiszenzen gab Cumart Einsch?tzungen zum Thema aus der Sicht eines Menschen, der als Kind türkischer Einwanderer die Auswirkungen dieses Ringens um Integrit?t und Identit?t hautnah miterlebt hat.
Sp?testens bei seinem Blick auf das gegenw?rtige Deutschland als ?Einwanderungsland ohne Einwanderungsbewusstsein“ und die türkischst?mmige Bev?lkerung, der es vielfach an Einwanderungsverst?ndnis mangele, sprang ins Auge, wie bedeutsam interkulturelles Bewusstsein und Kenntnisse über gesellschaftliche, historische und politische Zusammenh?nge in internationalen Kontexten für gelungene Integration war und ist. Ein eindringlicheres Pl?doyer für die Kleinen F?cher h?tte es kaum geben k?nnen, leisten doch beispielsweise Turkologie oder Islamwissenschaft hierzu entscheidende Beitr?ge.
Preise und Ehrungen für herausragende Leistungen und au?ergew?hnliches Engagement
Besondere Errungenschaften hatte auch die Vizepr?sidentin für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs Prof. Dr. Maike Andresen im Blick. Sie zeichnete fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus: Dr. Diana Forker erhielt den Habilitationspreis der Universit?t Bamberg, Dr. Maximilian Pfost den Habilitationspreis der Sparkasse Bamberg. Dr. Stefanie Herber, Katharina Kellermann und Dr. Eike Henning Michl wurden für ihre herausragenden Promotionen ausgezeichnet. Den Preis für studentisches Engagement verlieh Prof. Dr. Sebastian Kempgen, Vizepr?sident für Lehre und Studierende, dieses Jahr gleich an ein ganzes Team: National Model United Nations, die die Universit?t Bamberg seit Jahren h?chst erfolgreich auf internationalem Parkett repr?sentieren. Den DAAD-Preis für hervorragende ausl?ndische Studierende überreichte er der Amerikanerin Cara Koehler. Mit dem Fritzi!-Preis für gute Abschlussarbeiten Studierender mit Kind wurde Janina Schel ausgezeichnet.
Eine besondere Ehrung wurde Hiltrud Huhn zuteil. Sie erhielt die Benedikt-Kraft-Medaille für ihr jahrzehntelanges Engagement als Diplom-Bibliothekarin und Gleichstellungsbeauftragte der Universit?t.
Hinweis
Weitere Informationen und einen ?berblick über Kleine F?cher an der Universit?t Bamberg gibt die aktuelle Ausgabe des Forschungsmagazins uni.vers.