Bericht zum Workshop "Geschlechtersensible Forschung - wie kann diese sichtbarer und nachhaltig verankert werden?" am 4. August 2022

 

Geschlechtersensible Forschung - wie kann diese sichtbarer und nachhaltig verankert werden?

Das Thema Geschlechtersensibilit?t steht im Zentrum aktueller Debatten um bedarfsorientierte Forschung. In einigen Disziplinen betonen Expert*innen die Notwendigkeit geschlechtersensibler Forschung bereits seit einiger Zeit. Und dennoch: Viele Forschungsarbeiten berücksichtigen die Geschlechterdimension nach wie vor nicht ausreichend. Deshalb hat das BMBF mit der F?rderrichtlinie Geschlechteraspekte im Blick Universit?ten dazu aufgerufen, Konzepte zu entwickeln, um Geschlechtersensible Forschung institutionell zu verankern.

Im Rahmen des GENIAL-Projekts, gef?rdert im Rahmen der erw?hnten F?rderrichtlinie, gingen daher Teilnehmende des ersten Bestandsaufnahme-Workshops mit regem Interesse der Frage nach, wie geschlechtersensible Forschung an der Universit?t Bamberg sichtbarer gemacht und nachhaltig etabliert werden kann.

Geschlecht und Gender in den Blick nehmen: ein Muss für exzellente Forschung

Den Blick auf Geschlecht und Gender zu legen ist heute für exzellente Forschung unabdingbar und wichtige Voraussetzung für die Einwerbung von Drittmitteln. Das betonte auch der Vizepr?sident Forschung, Prof. Dr. Thomas Saalfeld. Unter den Mitwirkenden, die alle intensiv den bisherigen Prozess der Drittmitteleinwerbung involviert sind, bestand dahingehend gro?e Einigkeit – viel ?berzeugungsarbeit ben?tigte es an dieser Stelle nicht. Die Relevanz geschlechtersensibler Forschung für Exzellenz und Innovation in der Wissenschaft war allen Teilnehmenden bewusst und die Bereitschaft, anstehende Ver?nderungsprozesse mitzugestalten, entsprechend hoch.

...aber wie?

So widmete sich die Gruppe im Verlauf des Workshops insbesondere der Frage, wie geschlechtersensible Forschung an der Universit?t Bamberg vernetzt und nachhaltig verankert werden kann.

Als erster Schritt auf dem Weg zu diesem ambitionierten Ziel wurde der Blick der Teilnehmenden auf zwei Fragen gelenkt: ?Wo liegen St?rken und Chancen der geschlechtersensiblen Forschung in Bamberg?“ und ?Was sind Schw?chen und Risiken?“.

Interdisziplinarit?t als gro?e St?rke der Universit?t

Interdisziplinarit?t kristallisierte sich als gro?e St?rke der Universit?t heraus.

In der Diskussion wurden verschiedene Ansatzpunkte für geschlechtersensible Forschung aus den jeweiligen Disziplinen formuliert. So wisse man beispielsweise in der Arbeitswissenschaft noch immer nicht, was die Beweggründe für Frauen seien, bestimmte Berufe und Branchen zu w?hlen. Aus den Erziehungswissenschaften sei bekannt, dass Kinder bereits im Grundschulalter geschlechtstypisch bestimmte Berufsfelder für sich ausschlie?en – eine m?gliche Erkl?rung hierfür seien Bilderbücher, die als Quelle von Stereotypen fungieren. Auch im Bereich der Bildungsforschung sei die Frage nach der Entwicklung von Geschlechterstereotypen noch immer aktuell. In der Informatik seien insbesondere ethische Fragen im Hinblick auf Algorithmen st?rker zu beachten.

Bereits in der Diskussionsrunde fanden sich erste Ansatzpunkte für gemeinsame Forschungsvorhaben unter Berücksichtigung von Geschlecht und Gender und es wurde deutlich: geschlechtersensible Forschung ist eine Chance für die weitere St?rkung der Interdisziplinarit?t an der Universit?t

Rauchende K?pfe zünden erste Ideen

Im weiteren Verlauf des Workshops standen insbesondere zwei Fragen im Raum: ?Wo steht die geschlechtersensible Forschung in Bamberg?“ und ?Welche Ansatzpunkte zur nachhaltigen Verankerung geschlechtersensibler Forschung gibt es?“

Die gesammelten Ideen werden im Rahmen der gerade laufenden Konzeptphase des GENIAL-Projekts weitergedacht und in erste Ma?nahmen umgesetzt. So wird beispielsweise im Dezember mit dem Titel ?Gender Analysis in Research – Workshop für eine geschlechtersensible Forschungsstrategie an der Universit?t Bamberg dazu eingeladen, die eigene Forschung auf Geschlechtersensibilit?t zu prüfen. 

Haben Sie Interesse, Teil des Netzwerks zu sein, noch mehr über die entwickelten Ideen zu erfahren und selbst einen Beitrag auf dem Weg zum Ziel der nachhaltigen Verankerung der geschlechtersensiblen Forschung an der Universit?t Bamberg zu leisten? Dann senden Sie gerne eine Mail an genial(at)uni-bamberg.de. Mehr Informationen und Materialien finden Sie au?erdem im VC-Kurs.