Festakt 2016

Der rote Gender-Faden

Festakt der Frauenbeauftragten

 


Von den PUSh-Preisen für exzellente Abschlussarbeiten über das Mentoring-Programm feRNet bis hin zur Buchreihe ?Forschende Frauen in Bamberg“: Die Universit?t pr?sentiert sich in der Frauenf?rderung mit einer breiten Palette an Initiativen, besonders in der Informatik.

?Der Festakt der Frauenbeauftragten ist ein H?hepunkt des Genderjahres 2016“. Mit diesen Worten leitete Prof. Dr. Iris Hermann in ihrer Funktion als Universit?tsfrauenbeauftragte den diesj?hrigen Festakt der Frauenbeauftragten ein. Vor knapp einem Jahr riefen die Frauenbeauftragten das Genderjahr aus, um ihre wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Gender Studies sichtbar zu machen. Wie ein roter Faden zog sich das Thema durch alle Initiativen des Jahres 2016 und fand im Festakt seinen vorl?ufigen H?hepunkt. Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, Pr?sident der Universit?t Bamberg, betonte, dass Projekte wie das Genderjahr dazu dienen k?nnen, die Aufmerksamkeit gezielt auf die F?rderung von Frauen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, aber auch auf deren Gleichstellung im Wissenschaftsbetrieb zu lenken. Beides sei nach wie vor vonn?ten: ?Die F?rderung des weiblichen Wissenschaftsnachwuchses muss schon m?glichst früh erfolgen, um einen Bogen zwischen Studium und der anschlie?enden universit?ren Laufbahn aufbauen zu k?nnen.“ Dabei seien motivierende Anreize n?tig.

Frauenf?rderung in der WIAI – ein Musterbeispiel

Diese Notwendigkeit hat die Fakult?t für Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI) bereits erkannt und zahlreiche Ma?nahmen und Veranstaltungen entworfen, die als Bamberger Best Practice-Beispiele gelten. Im Wintersemester 2015/2016 erzielte sie mit einem Frauenanteil von über 30 Prozent den deutschlandweiten Rekord an Studentinnen in der Informatik. Als Frauenbeauftragte an der Fakult?t WIAI sprach Prof. Dr. Ute Schmid über den aktuellen Stellenwert und die Rolle von Frauen in informatischen Berufen. Dabei zeigte sie auch Ans?tze und Ma?nahmen auf, die den Anteil von M?dchen und Frauen vor, im und nach dem Studium in der Informatik erh?hen sollen.

?Jede Person sollte die M?glichkeit haben, ihren Neigungen und Begabungen gem?? einen Beruf zu ergreifen“, erkl?rte die Professorin für Kognitive Systeme. Schon im Kindesalter würden Stereotypen und feste Rollenbilder bedient, die M?dchen vor allem in der Pubert?t im privaten und schulischen Umfeld die Chance nehmen, ihr Interesse an MINT-F?chern weiterzuentwickeln. Mit Programmen wie M?dchen und Technik (MuT), bei denen 10- bis 14- J?hrige in Workshops zum Beispiel lernen, einen Roboter zu bauen, soll deren Aufmerksamkeit auf die Informatik gelenkt werden. Die diesj?hrige MuT-Befragung zeigte, dass die Initiative fruchtet.

Nachwuchsforscherinnen ?PUSh“en und ?feRNet“zen

Eine Qualifikationsstufe weiter befinden sich die PUSh-Preistr?gerinnen. Dieses Jahr erhielten vier statt drei Absolventinnen den ?Preis der Universit?tsfrauenbeauftragten für Studentinnen mit hervorragenden Leistungen“ für ihre herausragenden Abschlussarbeiten. Denn anl?sslich des Genderjahres konnte zus?tzlich ein themengebundener Preis für eine Arbeit aus dem Bereich ?Gender Studies“ vergeben werden, den Henriette-Juliane Seeliger erhielt. Die Anglistik-Studentin analysierte unter anderem den Aufstieg von Jane Austens Romanfigur Fritzwilliam Darcy aus dem Roman ?Stolz und Vorurteil“ zu einer Kultfigur au?erhalb des literarischen Kontextes.

Ganz anderen Themengebieten widmeten sich Meike Stradtmann, Christina Zeller und Eugeniya Ershova. W?hrend die BWL-Studentin Stradtmann in ihrer Masterarbeit die Motive und Stellhebel mittelst?ndischer Unternehmen für die Anpassung ihrer inner- und überbetrieblichen Gesch?ftsmodelle untersuchte, entwickelte die Informatik-Studentin Zeller ein Diagnosesystem, das Lernenden beim L?sen von schriftlichen Subtraktionsaufgaben auf individueller Basis ihre Fehler rückmeldet. Die Slavistin Eugeniya Ershova untersuchte in ihrer Masterarbeit das facettenreiche und politisch aufmerksame Werk des russischen Dokumentarfotografen Boris Mikhailow.

Ein weiteres wichtiges Instrument der Frauenf?rderung an der Universit?t Bamberg ist das wissenschaftliche Mentoring-Programm feRNet für fortgeschrittene Doktorandinnen, Post-Doktorandinnen und Habilitandinnen. Nicht zuletzt kommt der allj?hrlichen Buchreihe ?Forschende Frauen in Bamberg“ anl?sslich des Genderjahres eine besondere Bedeutung zu. Als Publikation zum gleichnamigen Forschungskolloquium der Frauenbeauftragten der Universit?t Bamberg geht es 2016 um Fragestellungen, die Geschlechterunterschiede aufzeigen oder Frauen in den Fokus nehmen.

Dieser Artikel wurde verfasst von: Ivana Peric