BAS!S-Jahrestagung 2024

Am 08.10.2024 richtete die Otto-Friedrich-Universit?t Bamberg die j?hrliche Tagung des Projekts BAS!S unter dem Titel ?Inklusion lehren und lernen“ aus. Das Projekt BAS!S 2.0: Basiskompetenzen Inklusion, finanziert durch das Bayerische Kultusministerium, ist an allen lehrkr?ftebildenden Universit?ten in Bayern verankert und ging 2023 in die zweite Projektphase. Die Ziele der zweiten Projektphase bestehen darin, angehenden Lehrkr?ften ein Grundwissen über die unterschiedlichen Dimensionen von Heterogenit?t, inklusive Schulsysteme, inklusiven Unterricht und inklusive Schulentwicklung zu vermitteln.

Der Vormittag war den Besprechungen der Mitarbeitenden und Projektleitungen der beteiligten Universit?ten vorbehalten. Nach der Er?ffnung der Tagung durch Frau Professorin Dr. Annette Scheunpflug und Frau Professorin Dr. Barbara Drechsel und Gru?worten der Bayerischen Staatsministerin für Unterricht und Kultus Anna Stolz, Ministerialr?tin Kerstin Wollenschl?ger und der Vizepr?sidentin für Diversity und Internationales, Frau Professorin Dr. Sabine Vogt, konnten die 120 aus ganz Bayern angereisten Teilnehmer aus fünf thematisch breit gef?cherten Workshops w?hlen.

So konnten sie beispielsweise die M?glichkeiten der Differenzierung von Aufgabenstellungen durch ChatGPT im Rahmen von ?Digitale Medien und Inklusion“ erproben oder sich über die Rolle und Bedeutung von Schulbegleitenden im Workshop ?Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Bildungssettings“ informieren.    

Den Abschluss der Veranstaltung bildete die inspirierende Keynote von Prof.in Dr. Michelle Proyer der Universit?t Luxemburg zum Thema ?Trends und Dilemmata in der Vermittlung von Inklusion“.

Informationen rund um die Tagung sowie Inhalte, Pr?sentationen und Ergebnisse der Workshops finden sich auf Taskcards.


Zeitlicher Ablauf:

Begrü?ung

14:00 Uhr

Workshops

14:30 – 15:30 Uhr & 15:45 – 16:45 Uhr

Psychische Erkrankungen in Schule und Studium (Dr.in Sarah B?hlau) *

?Knapp 24 Prozent der Studierenden in Deutschland sind gesundheitlich beeintr?chtigt. Bezogen auf alle Studierenden berichten knapp 16 Prozent von mindestens. einer gesundheitlichen Beeintr?chtigung, die sich erschwerend auf ihr Studium auswirkt. Mit gro?em Abstand am weitesten verbreitet sind psychische Erkrankungen, die von 65 Prozent der Studierenden mit studienerschwerender Beeintr?chtigung angegeben werden.“ [Quelle: Die Studierendenbefragung in Deutschland: 22. Sozialerhebung . Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2021]

Auch bei Schülerinnen und Schülern sind in diesem Bereich erhebliche Zuw?chse zu beklagen.

Mental Health geh?rt zu den gro?en Themenkomplexen unserer Zeit. Auch in der Bildung z?hlt die psychische Gesundheit der Lernenden zunehmend zu den Bereichen, mit denen sich Lehrkr?fte und Dozierende auseinandersetzen müssen.

Der Workshop gibt einen ?berblick über die g?ngigen Erkrankungen und ihre Auswirkungen auf Unterricht und Lehre. Ebenso wird der Umgang mit und die Unterstützung bei psychischen Problemen seitens der Lehrpersonen diskutiert.

Digitale Medien und Inklusion (Dr.in Anja G?rtig-Daugs und Nicholas Peterson) *

Im Workshop wird das Potenzial von digitalen Technologien für die heterogenit?tssensible Unterrichtsgestaltung beleuchtet. Im ersten Teil des Workshops werden ausgew?hlte empirische Befunde zum Einsatz digitaler Bildungstechnologien und von KI-Anwendungen für inklusive Zwecke vorgestellt. Der zweite Teil bietet die Gelegenheit, nach einer kurzen Einführung unterschiedliche digitale Tools selbst zu erproben und deren Einsatzm?glichkeiten für heterogene Lerngruppen zu reflektieren.

Unterrichtsbeobachtungen zur F?rderung der professionellen Wahrnehmung zum Umgang mit Heterogenit?t (Prof.in Dr. Miriam Hess)

Im Workshop wird nach einer Einführung zum generellen Potenzial von Videos für die Lehrkr?ftebildung aus ausgew?hlten Lehrprojekten berichtet, in denen mit Unterrichtsvideos gearbeitet wird. Dabei wird auf die Frage fokussiert, wie (angehende) Lehrpersonen über die Arbeit mit Videos ihren Blick für den professionellen Umgang mit der Heterogenit?t der Schülerinnen und Schüler st?rken k?nnen.

Umgang mit Mehrsprachigkeit in Schule und Studium (Muhittin Arslan) *

Globalisierung, Migration und digitale Vernetzungen führen dazu, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler sowie Studierende mit unterschiedlichen sprachlichen Hintergründen in den Bildungseinrichtungen vertreten sind. Heterogenit?t, Multikulturalit?t, Interkulturalit?t und Transkulturalit?t werden im Idealfall zu einer Selbstverst?ndlichkeit. Die einhergehende Mehrsprachigkeit stellt als kulturtragendes Element eine wertvolle Ressource dar, die im Unterricht und im Studium gezielt gef?rdert und genutzt werden kann, um einen gesellschaftlich wichtigen Beitrag im Rahmen der Demokratiebildung zu leisten.

Ziele des Workshops sind u. a. Sensibilisierung für die Bedeutung von Mehrsprachigkeit im Bildungswesen, Vermittlung von Vorgehensweisen zur F?rderung der Mehrsprachigkeit in Bildungseinrichtungen, Vorstellung von Best-Practice-Beispielen und Erfahrungen für eine gelingende interkulturelle Bildungsarbeit.

Multiprofessionelle Kooperation in inklusiven Bildungssettings: Rolle und Bedeutung der Schulbegleitung (Dr.in Dorothea Taube)

Der Workshop fokussiert im Bereich der multiprofessionellen Kooperation die Rolle und Bedeutung der Schulbegleitung in schulischen Bildungssettings. Im Rahmen eines kurzen Inputs werden einerseits Rahmenbedingungen zum Einsatz und den T?tigkeiten von Schulbegleitungen vorgestellt. Zum anderen wird Einblick gegeben in aktuelle Forschungsbefunde zu Formen multiprofessioneller Kooperation u.a. mit Schulbegleitungen. Ausgehend von dem Input und in der Reflexion eigener Erfahrungen werden Chancen und M?glichkeiten des gemeinsamen Arbeitens und Umsetzens diskutiert.

Keynote

17:00 – 18:00 Uhr

In der Theorie kein Problem? Trends & Dilemmata in der Vermittlung von Inklusion (Prof.in Dr. Michelle Proyer, Universit?t Luxemburg)

Diskurse zur Umsetzung von Inklusiver Bildung und P?dagogik fokussieren im Regelfall auf den schulischen Kontext. Der Umgang mit Schüler*innen, Klassenzusammensetzungen und Methoden bzw. die Einstellungen von Lehrpersonen z?hlen dabei zu den am h?ufigsten rezipierten Themen. Die Ausrichtung und methodische Vielfalt des Vermittlungskontexts Lehrkr?ftebildung und dessen Wichtigkeit bleiben h?ufig unterbelichtet.  Dieser Beitrag widmet sich aktuellen Tendenzen und gibt Einblicke in g?ngige Praxen. Dabei werden Auswirkungen struktureller und gesellschaftlicher Dynamiken (Polykrise, Lehrkr?ftemangel und Superdiversit?t etc.) berücksichtigt und anhand einiger didaktischer Einblicke diskutiert.