Gastvortrag Prof. Teuber, ?Yvain der L?wenritter: die Geburt des Abenteuers im Zeitalter der Kreuzzüge?"
Prof. Dr. Bernhard Teuber ist seit August 2000 Inhaber des Lehrstuhls für franz?sische und spanische Literatur sowie romanisches Mittelalter des Instituts für Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universit?t München. Promoviert wurde er 1986 ebenfalls an der LMU München mit einer Arbeit über Rabelais, Quevedo, Cervantes und Charles Sorel, die unter dem Titel Sprache, K?rper, Traum: zur karnevalesken Tradition in der romanischen Literatur aus früher Neuzeit 1989 ver?ffentlicht wurde. 1994 wurde er wiederum an der LMU München habilitiert. Dazu befasste er sich mit allegorischer Rede und mystischer Erfahrung in der Dichtung des heiligen Johannes vom Kreuz. Vor seinem Ruf an die LMU München war er von 1996 bis 2000 als Professor für Romanische Philologie an die Christian-Albrechts-Universit?t zu Kiel berufen.
Seit 2018 besch?ftigt sich Prof. Teuber als Mitglied der DFG-Forschungsgruppe "Philologie des Abenteuers" mit dem Teilprojekt: "De l'aventura qe avenc: das Abenteuer-Schema in der altfranz?sischen und altoccitanischen Erz?hlliteratur des 12. Jahrhunderts“.
In seinem Vortrag "Yvain der L?wenritter: die Geburt des Abenteuers im Zeitalter der Kreuzzüge?" werden wir Einblick in sein T?tigkeitsfeld im Rahmen dieser Forschungsgruppe bekommen:
Einer der frühesten Abenteuerromane der abendl?ndischen Literatur stammt von dem altfranz?sischen Schriftsteller Chrétien de Troyes: Er erz?hlt in den Jahren um 1170 die Geschichte von Yvain, dem L?wenritter. Am Beispiel dieses Werks soll untersucht werden, inwiefern das Ritterabenteuer, welches ein zentrales Thema der Artus-Literatur ist, als eine genuine Erfindung des Mittelalters gelten kann. Zugleich soll der Blick auf das Umfeld des Klerikers Chrétien geworfen werden, der am Hof der Grafen der Champagne lebt: Chrétiens M?zene sind die kunstsinnige Marie de Champagne und ihr Gemahl Henri le Libéral, der die Gelehrsamkeit f?rderte und ins Heilige Land zog. Das mittelalterliche Troyes ist auch eine Hochburg der Kreuzzugs-Bewegung. Wie verhalten sich zueinander die romanesken Ritterabenteuer und die Kreuzzugs-Ideologie des 12. Jahrhunderts.