Abgeschlossenes Promotionsprojekt
Promotion in Spanischer Sprachwissenschaft
Das Franz?sische als Pinguin unter den Diglossien?: Eine empirische Untersuchung lexikalischer Alltagsdubletten vor dem Hintergrund der Diglossie-Hypothese
Bamberg: Univ. of Bamberg Press, 2019
(Bamberger Beitr?ge zur Linguistik ; 21)
978-3-86309-700-4
Volltext der Dissertation im OPUS server der UB verfügbar.
Die Behandlung des fran?ais parlé und des fran?ais écrit hat in der Romanistik eine lange Tradition. Dabei ist zu beobachten, dass die beiden übergeordneten Variet?ten des Franz?sischen je nach zeitlichem und regionalem Hintergrund der Autoren unterschiedlich beschrieben bzw. zueinander ins Verh?ltnis gesetzt werden – h?ufig unter Einbezug weiterer sprachlicher Register. In der vorliegenden Arbeit wird dafür argumentiert, dass sich das Paradigma der Diglossie gut eignet, um die Beziehung zwischen konzeptionell gesprochenem und konzeptionell geschriebenem Franz?sisch darzustellen. Dabei wird ein prototypisches Kategorienverst?ndnis zugrunde gelegt, das aus der Kognitionslinguistik inspiriert ist und dem Vorgang menschlichen Kategorisierens besser entspricht als eine dichotome Zuweisung. Die theoretische Argumentation wird gestützt durch eine empirische Analyse für den Bereich der Lexik, weil auf grammatikalischer Ebene bereits zahlreiche Untersuchungen vorliegen. In einer tiefensemantischen Diskursanalyse auf der Basis eines YouTube-Korpus wird aufgezeigt, dass das zeitgen?ssische Franz?sisch gepr?gt ist durch die regelm??ige Verwendung eines gesprochen-unmarkierten Alltagswortschatzes, der – im Zusammenspiel mit grammatischen und lautlichen Ph?nomenen – konstitutiv für das fran?ais parlé ist. Aus der Gesamtheit der konzeptionell gesprochenen Merkmale in Abgrenzung zu den konzeptionell geschriebenen ergibt sich schlie?lich der diglossische Charakter des zeitgen?ssischen Franz?sisch. Es verfügt über kein ?neutrales‘ Register, sondern legt jegliche Art der Kommunikation durch das Auftreten hochfrequenter Indikatorelemente rasch auf eines der beiden Grobregister fest.