"Eins zu eins ist jetzt vorbei" – Popschreibweisen seit 2000
Das Verh?ltnis der künstlerischen Felder zueinander, das Neben- und Ineinander ihrer Logiken und Geschichten, ist gleicherma?en interessant und schwer zu vermessen. Zwei fast zeitgleiche Momentaufnahmen m?gen das illustrieren: W?hrend Matthias Politycki in der Folge von Nine-Eleven (wie das etablierte Geschichtszeichen für die Anschl?ge vom 11.9.2001 lautet) einen 'Relevanten Realismus' forderte und sich gegen eine "nur selbstreferenzielle Literatur" mit ihren "solipsistischen Selbsterkundungen" wendete, sangen Tocotronic auf ihrem 'Wei?en Album': "Eines ist jetzt sicher / eins zu eins ist jetzt vorbei". W?hrend in der Folgezeit im literarischen Feld tats?chlich ein neuer Realismus reüssierte (man blicke nur auf die ersten Buchpreisgewinner), wendeten sich die vormaligen Hamburger Schüler von ihrer Sturm- und Drang-Phase im Zeichen juvenilen Protestes gegen die herrschenden Zust?nde ab und ihrer Kunstphase zu, die bis heute andauert. Auch Blumfeld, um von vielen m?glichen Beispielen nur noch ein weiteres zu nennen, hatten ihr Testament der Angst zu diesem Zeitpunkt schon geschrieben, und der "Apfelmann" war von hier aus nicht mehr fern. W?hrend die Schreibweisen im literarischen Feld seit der Jahrtausendwende vielfach untersucht wurden, sind die zumindest historisch parallellaufenden Popschreibweisen vergleichsweise wenig ausgeleuchtet. Hier setzte unsere Tagung an.
Tagungsprogramm(679.5 KB, 1 Seite)
Vielen Dank an alle Vortragenden und G?ste!