Wehrbaugenese des südwestlichen Ostseeraumes

Projektleitung: Prof. Dr. Ingolf Ericsson

F?rderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft (MU 275/17-2), Aarhus Universitets Forskingsfond

Mitwirkende Institutionen: Universit?t Kiel, Universit?t Aarhus, Stiftsmuseum Maribo

Laufzeit: 01.01.1983 - 31.12.2006

Das Forschungsprojekt behandelte Burgen/befestigte Siedlungen des Mittelalters und der beginnenden frühen Neuzeit im südwestlichen Ostseegebiet. Schwerpunkt bildete eine Detailanalyse zur Genese der Wehrbauten in der südd?nischen Inselregion.

Die Fragestellung der allgemein als siedlungsgeschichtlich zu bezeichnenden Untersuchung zur Entwicklung der befestigten Siedlungen im südwestlichen Ostseeraum l??t sich in zwei Bereiche gliedern. Zum einen sind es Ziele, die sich ausschlie?lich auf die Kernregion der Untersuchungen - die südd?nische Inselregion - beziehen, zum anderen solche von überregionaler Natur.

Um die anschlie?end vorzustellenden Hauptziele des Projektes überhaupt erreichen zu k?nnen, wurde bezüglich der südd?nischen Inselregion zuerst eine umfassende Materialaufnahme sowie eine Analyse erforderlich. Angestrebt wurde die Aufnahme einer ausreichend gro?en Zahl von Belegen zu einzelnen Burgen/befestigten Siedlungen um für m?glichst viele Anlagen Aussagen bezüglich der Datierung, des Typs, der Eigentümer, der gesellschaftlichen Funktion sowie anschlie?end zu dem allgemeinen Verlauf der Entwicklung in der Region und den dafür grundlegenden Ursachen zu erm?glichen.

Das Hauptziel des Forschungsvorhabens war die Kl?rung der topographischen Verteilung und der typologischen Entwicklung mittelalterlicher Burgen/befestigte Siedlungen (Stadtumwehrungen ausgenommen) im südwestlichen Ostseeraum bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Schwerpunkte bildeten vergleichende Analysen zwischen den regionalen Teilbereichen sowie die Er?rterung von Fragen bezüglich der Ursachen der jeweiligen Burgenentwicklung.

Parallelen und Divergenzen in der regionalen Genese des d?nisch-deutsch-slawisch beeinflu?ten Untersuchungsgebietes wurden erfasst und begründet. Zu berücksichtigen sind chronologische, besitzrechtliche, fortifikatorische und allgemein funktionale Aspekte. Einen Schwerpunkt stellt der Versuch dar, den Einfluss der in ihrer St?rke zeitlich und regional wechselnden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Kr?fte der Gesellschaft auf den Burgenbau zu erfassen. Hervorzuheben ist die Frage inwieweit sich in der Burgenentwicklung unterschiedliche Machtstrukuren widerspiegeln. Wer (K?nig/Zentralmacht, weltlicher und geistlicher Adel, sonstige Interessengemeinschaften...) lie? im Laufe des Mittelalters Burgen/befestigte Siedlungen errichten und instand halten und warum wurde dies getan (zur Landesverteidigung, wegen innerer Unruhen, aus administrativen Zwecken, aus Statusgründen...)?

Hervorzuheben ist, da? sich das Forschungsprojekt in der Zielsetzung von bisherigen vergleichbaren Vorhaben im Untersuchungsgebiet unterscheidet. Letztere haben sich vorwiegend auf die reine Dokumentation von Burgen und/oder Herrenh?fen konzentriert, beziehungsweise kleinr?umigere mittelalterliche Siedlungsstrukturen untersucht.

Publikationen:

??????Ericsson 1986
I. Ericsson, Burgen und Herrenh?fe auf den südd?nischen Inseln. Vorstellung und Teilergebnisse eines Forschungsprojektes. In: A. Andrén u.a. (Red.), Medeltiden och arkeologin, Festskrift till Erik Cinthio. Lund Studies in Medieval Archaeology 1 (1986), 241-256

Ericsson 1992
I. Ericsson, Wehrbauten des Mittellalters in der südd?nischen Inselregion. In: In ?tudes de Castellologie médièvale, Ch?teau Gaillard XV (1992), 143-149.

Ericsson 1992
I. Ericsson, Nogle bemaerkninger om privatborge i Sk?ne og styltet?rne i Danmark. In: Hikuin (1992), Nr. 19 (= Festschrift H. Stiesdal), 31-42

Ericsson 1993
I. Ericsson, Wehrbauten des Mittelalters in Skandinavien und dem Gebiet südlich der Ostsee. In: H. Andersson/J. Wienberg (Hrsg.), The Study of MedievalArchaeology, European Symposium for Teachers of Medieval Archaeology, lund 11-15 June 1990. Lund Studies in Medieval Archaeology 13 (Lund 1993) 219-291.

Ericsson 1993
I. Ericsson, Mittelalterliche Wehrbauten in Schleswig und Holstein. In: Castella Maris Baltici 1 (1993), 67-78.

Ericsson 1997
I. Ericsson, Stadtbefestigungen des Mittelalters in Skandinavien. In: G. Isenberg/ B. Scholkmann (Hrsg.), Die Befestigung der mittelalterlichen Stadt. Ver?ffentlichungen des Instituts für vergleichende St?dtegeschichte in Münster Reihe A Bd. 45 (K?ln/Weimar/Wien/B?hlau 1997), 211-218.

Ericsson 1999
I. Ericsson, Schleswig-Holstein. Frühe Burgen. In: H.-W. B?hme (Hrsg.), Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch II: Geschichte und Burgenlandschaften (Stuttgart 1999) 110-114. 

Ericsson 1999
I. Ericsson, Südskandinavien. In: H.-W. B?hme (Hrsg.), Burgen in Mitteleuropa. Ein Handbuch II: Geschichte und Burgenlandschaften (Stuttgart 1999) 282-286.

Ericsson 2000
I. Ericsson, Burgen des Mittelalters in Schleswig-Holstein. In: V. Plagemann (Hrsg.), Das Mittelalter in Hamburg. Vortr?ge der Stiftung Denkmalpflege in Hamburg  (Hamburg/D?lling/Galitz 2000) 70-77.